Über das Projekt

Woher kam die Idee für das Viridian-Projekt?

Im November 2015 hörte ich einen Vortrag über Transition Towns, eine charmante Idee, um unsere Wirtschaft in eine nachhaltige, resiliente, lokale, postfossile, gerechte Wirtschaft zu verwandeln. Das Konzept der Transition Towns kommt vom landwirtschaftlichen Prinzip der Permakultur und ist im Grunde eine Anwendung der Prinzipien der Permakultur auf die gesamte Wirtschaft.

Das Beste an der Transition Town-Bewegung ist ihre ganz praktisch orientierte “Mach es einfach”-Haltung. Anstatt darauf zu warten, dass ein Top-Down-Systemwechsel stattfindet, von der Politik oder großen Konzernen oder “jemand anderem” umgesetzt, fordert sie die Menschen auf, sich zusammenzutun und anzufangen, Dinge aufzubauen. Es ist diese dezentrale Graswurzel-Natur der Bewegung, die ich sehr mag.

Etwa zur gleichen Zeit las ich auch viel über Bitcoin und andere Kryptowährungen und fing an, ihr enormes Potenzial für die Demokratisierung unserer Wirtschaft und unseres Finanzsystems zu erkennen. Nachdem ich den Vortrag über Transition Towns gehört hatte, war ich so motiviert durch diesen ermutigenden Einfach-jetzt-machen-Geist, dass ich überlegte, was ich tun könnte, um selbst zu dieser Veränderung beizutragen. Da ich besonders an IT und Programmieren interessiert bin, suchte ich nach etwas, das ich aus dieser Richtung dazu beitragen konnte.

Die Engagierten in der Transition Town-Bewegung sind häufig Leute, die gerne gärtnern und sich die Hände schmutzig machen. Sie haben aber auch neue Komplementärwährungen geschaffen, mit denen sogar per Mobiltelefon digital bezahlt werden kann. Sie scheinen jedoch bisher keine Kenntnis von Kryptowährungen und den dezentralen und demokratischen Aspekten von Kryptowährungen, die eigentlich gut zur Idee einer dezentralisierten, resilienten Wirtschaft passen, zu haben. Ich dachte, dass etwas Großes entstehen könnte, wenn diese beiden Gemeinschaften zusammengebracht würden, die sich bisher gegenseitig kaum kennen.

Dann las ich zufällig einen Roman, den jemand mir gegeben hatte: Daemon und, noch viel wichtiger, die Fortsetzung Freedom™ von Daniel Suarez. Während das erste Buch beschreibt, wie ein dezentraler Computervirus (der “Daemon”) beginnt, die Welt zu erobern, wodurch eine Dystopie voller Gewalt entsteht, in der sich geschickte Hacker in mächtige Tech-Zauberer verwandeln, die die ahnungslosen Massen beherrschen, erzählt das zweite Buch eine ganz andere Geschichte. In “Freedom™” erfährt der Leser, dass die Gewalt des Daemons den Zweck hat, die Macht globaler Unternehmen und Eliten zu brechen und eine neue Wirtschaft zu erschaffen, die aus vielen kleinen Gemeinden (genannt Hubs) besteht, die resilient und nachhaltig einen Großteil ihres Bedarfs an Gütern selbst produzieren und den Rest durch den Handel mit anderen Hubs erwerben. Es gibt eine alternative Währung (“Credits”, wie die Belohnungen, die man sich in einem Computerspiel verdienen kann) innerhalb des Daemon-Netzwerks und nachhaltige Lösungen (z.B. die Nutzung erneuerbarer Energien) werden vom Daemon-Netzwerk mit mehr Credits belohnt.

Ich war fasziniert von den Büchern, denn das, was dort beschrieben wurde, war im Wesentlichen eine Art digitale Transition-Bewegung. Ein Übergang in Richtung einer dezentralisierten, resilienten, nachhaltigen und gerechteren Wirtschaft. Das war genau das, was ich gehofft hatte, zur Transition Towns-Bewegung beitragen zu können!

Ich war ein wenig überrascht, dass in den Daemon-Romanen, in denen viele innovative Technologien erwähnt werden, nie die Rede von Kryptowährungen ist (obwohl das Daemon-Netzwerk zumindest Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist). Aber das ist wohl einfach der Tatsache geschuldet, dass die Daemon-Romane schon so “alt” sind. Das erste Buch ist 2006 erschienen, das zweite Buch im Januar 2010. Satoshi Nakamoto, der geheimnisvolle Schöpfer von Bitcoin, veröffentlichte die erste Version seiner revolutionären Kryptowährungssoftware im Januar 2009 und damals hatte fast noch niemand von Kryptowährungen gehört.

Markus Voge, Gründer des Viridian-Projekts.

Warum heißt es “Viridian”?

Viridian ist der Name einer grünlichen Farbe, ein dunkles “Frühlingsgrün”. Er wird abgeleitet vom lateinischen Wort für Grün, viridis. Weil sich im Viridian-Projekt alles um Farben dreht, und diese im Idealfall eher grün sind als irgendeine andere Farbe, dachte ich, der Name einer grünen Farbe wäre angemessen. Außerdem klingt es auch ziemlich cool.